Regiert durch Katastrophen

von AutoreNonGrata
5 Minuten
Regiert durch Katastrophen

Bildquelle: Pixaby / Hans

Die Politik gestaltet immer weniger und reglementiert dafür um so mehr. Nur aktiv handeln tut sie erst, wenn es Unumgänglich ist, wenn eine Katastrophe passiert (ist).

Insbesondere die letzten Monate haben einmal mehr gezeigt, wie zerfasert unsere Bürokratie ist und politisch (nicht) agiert wird. Seit Jahrzehnten wird auf den Klimawandel eindringlich hingewiesen davor massiv gewarnt. Es bedarf allerdings erst einer erneuten Flutkatastrophe für ein zumindest kurzfristiges "Ach ja, da müssen wir dann wohl doch was tun". Diese sicherlich überspitzt formulierte Äußerung könnte aber auch dem aktuellen Wahlkampf geschuldet sein.

Die leeren aus dem derzeitigen Flutdesaster; es kostet Menschenleben und Geld.

Und zwar hier in diesem Lande, nicht irgendwo am Äquator. Die Lascheteritis, das es schon vorbeigehen wird, das klappt beim Klima nicht. Das Schönreden sorgt nicht für ein Umdenken, ein weiter so ist ein nach uns die Sinnflut (Hitzestürme), und zwar wortwörtlich.

Auch die derzeit immer noch aktive größte pandemische Krise der Neuzeit verdeutlicht, wie kritisch unsere Infrastruktur inzwischen am Limit läuft. Es wurde alleine im Gesundheitssektor in den letzten Jahrzehnten weg-gespart und weg-rationalisiert wo es nur ging. Hauptsache Privatisierung, die Unternehmen wollen ja Geld verdienen und machen das dann schon so, dass wir eine gute Gesundheitsversorgung haben werden. #Bullshit. Nachwuchsförderung? Wir haben doch Hilfskräfte.

Vogelgrippe und SARS waren die Ouvertüre, Covid ist ein Zwischengang.

Wir erhalten in kürzeren Abständen über die globale Verteilung von am Ende für den Menschen tödlichen oder mindestens stark einschränkende Viren, und als Gegenmaßnahme wird das Gesundheitswesen weiter weggespart. Und auch hier wieder, ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, dann fließen die Milliarden trotz schwarzer Null.

Leidtragende sind Kinder und Jugendliche, erneut ohne Lobby und somit ungehört.

Wer sich einmal das Chaos in den Schulen ansieht, dass vor bald eineinhalb Jahren begonnen hat, da muss ich mich ernsthaft fragen, was macht die Politik / Gemeinden / Schulträger eigentlich in ihrer Arbeitszeit. Mit sehendem Auge frontal an die Wand gelaufen, besser könnte der Umschwung von Präsenzunterricht auf digitales Homeschooling nicht definiert werden. Auch hier wieder, Jahrzehnte falsch investiert und dann Notlösungen und Sanierungsmaßnahmen.

Von dem Problem der Belüftung in Klassenräumen, den verwirrenden unterschiedlichen Teststrategien der Bundesländer oder auch der maroden Schulen an sich, eine Baustelle die inzwischen noch einmal größer wurde. Hier hilft Geld schon nicht mehr alleine, um das Versagen der Zeit aufzuholen und die Lücken bei den Schülern schließen zu können. Da fehlt massives Engagement und auch Planungshilfe.

16 Jahre am Stück gab es jetzt eine von der CDU geführte Regierung, und in diesen 16 Jahren sind Katastrophen unter dem Strich katastrophal betreut worden. Einer schiebt das Versagen im Vorfeld oder akut auf den anderen. Lernkurve gefühlt gleich null, das klein-klein des Alltags und beschwichtigende Einreden sind die übliche Tagesordnung.

Resümee

Ich weiß nicht, ob ein Politikwechsel etwas bringt. Aber noch einmal vier Jahre oder mehr ein Weiter-So, das kann und wird nicht gut gehen. Wir haben gesellschaftlich, soziologisch und politisch einen immensen Haufen an Arbeit. Mt Wahlkampfgetöse und Schieberietis wird das nicht gut Enden.

Das Böse ist, es gibt ja durchaus gute Konzepte und Ideen. Einfach mal wild aus meiner Lesezeichenliste; siehe hier (Schule), oder hier (Schule), hier (Klima) oder auch hier (Klima).